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Deine HIV-Therapie muss tough sein. Du musst es nicht. Welchen Einfluss kann HIV auf meine mentale Gesundheit haben?

Das Leben mit HIV kann mental belastend sein und bei manchen Menschen Depressionen oder Angststörungen auslösen. Es lohnt sich, bei Anzeichen für eine übermässige mentale Belastung das Gespräch mit der medizinischen Fachperson zu suchen.

Heute gibt es bei einer HIV-Diagnose so viele und so gute Therapieoptionen, dass die meisten Menschen ohne grössere Einschränkungen der Gesundheit leben können. Allerdings kann ein Leben mit HIV auch die mentale Belastung steigern. Zum Beispiel, weil Menschen, die mit HIV leben, damit konfrontiert sind, dass sie für den Rest des Lebens Medikamente einnehmen und regelmässige medizinische Kontrollen einhalten müssen. Oder weil sie nach wie vor Ausgrenzung und Diskriminierung erleben. Solche Belastungen erhöhen das Risiko für psychische Erkrankungen.

Tatsächlich kommen psychische Erkrankungen bei Menschen, die mit HIV leben, häufiger vor als in der allgemeinen Bevölkerung. Studien zeigen, dass rund 60 Prozent der Personen, die mit HIV leben, unter Schlafstörungen leiden – in der restlichen Bevölkerung sind es 10 Prozent. Ähnliches gilt für Depressionen und Angsterkrankungen: Bis zu 58 Prozent kämpfen mit einer dieser Erkrankungen, in der Allgemeinbevölkerung sind es 27 Prozent.

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Anzahl Personen mit
Schlafstörungen

10%
Gesamt-bevölkerung
60%
Menschen, die mit HIV leben

Anzahl Personen mit
Depressionen

27%
Gesamt-bevölkerung
58%
Menschen, die mit HIV leben

Depressionen sind ernste Krankheiten und weit mehr als Phasen mit schlechter Stimmung. Menschen mit Depressionen leiden unter zahlreichen psychischen und körperlichen Symptomen, die nicht nur die Lebensqualität verringern, sondern auch das Arbeits- und Sozialleben stark belasten. Typische Beschwerden bei Depressionen sind beispielsweise Niedergeschlagenheit, Freudlosigkeit, vermindertes Selbstwertgefühl, körperliche Beschwerden und Konzentrationsstörungen. Eine Depression erhöht ausserdem das Risiko für körperliche Erkrankungen wie etwa Herzinfarkt und erschwert es, eine HIV-Therapie korrekt einzuhalten.

Deshalb ist es wichtig, dass Menschen, die mit HIV leben, auch auf ihr mentales Wohlbefinden achten. Fühle ich mich regelmässig überfordert? Bin ich häufig niedergeschlagen und freudlos? Leide ich unter starken Ängsten? Schlafe ich schlecht? Ziehe ich mich vor Freunden zurück und vermeide Tätigkeiten, an denen ich früher Freude hatte? Es lohnt sich, sich hin und wieder solche Fragen zu stellen und eine vermehrte mentale Belastung mit der medizinischen Fachperson zu besprechen. Oft kann einer solchen Belastung mit medizinischem Rat und speziellen Unterstützungsangeboten für Menschen, die mit HIV leben, entgegengewirkt werden. Je früher Hilfe aufgesucht wird, desto besser ist es für die mentale und körperliche Gesundheit.

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Sprich mit Deiner medizinischen Fachperson, wenn Du Dich mental stark belastet fühlst oder unter Symptomen wie Schlafstörungen, Niedergeschlagenheit und Konzentrationsstörungen leidest.

Des Weiteren kannst du Dich an HIV-Organisationen in deiner Nähe wenden; viele bieten unterschiedliche Unterstützungsangebote und Austausch mit anderen Menschen, die mit HIV leben, an.

Weiterführende Informationen: Hoffmann C, Rockstroh J: HIV 2022/2023; www.hivbuch.de. | Positive Life – Wie führt man ein gutes Leben mit HIV? https://positive-life.ch. | EACS (European AIDS Clinical Society) Guidelines 2023; https://eacs.sanfordguide.com.

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