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Resistent gegen Vorurteile, nicht gegen die HIV-Therapie. Was sind Resistenzen und welchen Einfluss haben diese auf meinen Therapieerfolg?

Im Zusammenhang mit HIV-Medikamenten taucht oft der Begriff «Resistenz» auf. Was bedeutet das? Dieser Beitrag fasst kurz zusammen, worum es bei der Resistenz geht und warum diese wichtig ist.

HI-Viren verändern sich dauernd – in der medizinischen Fachsprache heisst das: Sie mutieren. Für die Viren ist das sehr sinnvoll. Sollten sich die äusseren Umstände so verändern, dass sie für Viren und Virusvermehrung nicht mehr optimal sind, können neue Virusvarianten sich vielleicht besser auf die neuen Umstände einstellen. Je häufiger Viren mutieren, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch Virusvarianten dabei sind, die sich effektiv vermehren können.

Jedes Mal, wenn sich HI-Viren in einer infizierten Zelle vervielfältigen, entstehen Mutationen und damit veränderte Viren. Für die Viren ist das eine Erfolgsstrategie, für die Menschen aber ein grosses Problem. Als Folge der Mutationen entwickeln sich immer auch HI-Viren, die gegen HIV-Medikamente resistent sein können. Das bedeutet, dass ein Medikament nicht mehr gegen die Viren wirkt. Solche Mutationen, welche die Wirksamkeit der Medikamente verändern, heissen «Resistenzmutationen».

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Nimm die HIV-Medikamente genau nach Vorschrift und in den vorgesehenen zeitlichen Abständen ein, damit Deine Viruslast unter der Nachweisgrenze bleibt.

Falls Dich dies jemals vor Herausforderungen stellen sollte, besprich die Situation mit Deiner medizinischen Fachperson, damit Ihr gemeinsam eine Lösung finden könnt.

Es gibt verschiedene Gründe, warum Resistenzmutationen entstehen. Ein wichtiger Grund besteht darin, dass die Dosis eines Medikaments im Körper zu gering ist, um die Vermehrung der Viren komplett zu stoppen – und wenn sich die Viren vermehren, bilden sich auch Resistenzmutationen. Viren mit einer Resistenzmutation gegen ein Medikament vermehren sich stärker als die Viren ohne Mutation. Selbst wenn die Dosierung des Medikaments wieder ansteigt, hilft dies nicht, um die Vermehrung der Viren zu stoppen.

Doch wie kommt es überhaupt dazu, dass die Dosierung eines Medikaments zu gering ist? Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn nicht alle verschriebenen Tabletten eingenommen werden. Oder wenn die Tabletten nur unregelmässig eingenommen werden. In der Folge wirkt die Therapie eventuell nicht mehr effektiv und die Viruslast steigt an. Das hat nicht nur ungünstige Auswirkungen auf die Gesundheit. Auch das Risiko einer sexuellen Übertragung der HI-Viren steigt, da dieses Risiko direkt von der Viruslast abhängt. Besteht bei einer Person einmal eine Resistenz gegen ein HIV-Medikament oder sogar gegen mehrere Medikamente, kann es sein, dass die Therapiemöglichkeiten bei dieser Person eingeschränkt sind. Auch das kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

Deswegen ist es für den anhaltenden Erfolg einer HIV-Therapie enorm wichtig, dass die Wirkstoffe konstant in ausreichender Konzentration im Körper vorhanden sind. Dies lässt sich nur erreichen, wenn alle verschriebenen HIV-Medikamente regelmässig und nach Vorschrift eingenommen werden.

Weiterführende Informationen: Hoffmann C, Rockstroh J: HIV 2022/2023; www.hivbuch.de. | Positive Life – Wie führt man ein gutes Leben mit HIV? https://positive-life.ch. | EACS (European AIDS Clinical Society) Guidelines 2023; https://eacs.sanfordguide.com.

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